Glossar

AKTIONSPREIS

Zeitlich begrenzte Reduzierung des Normalpreises eines Artikels oder eines Sortiments. In der Praxis wird der Aktionspreis von Herstellern (bei direktem Vertrieb) und Händlern als taktisches Verkaufsförderungsinstrument zur Erzielung eines signifikanten Absatzeffekts genutzt. Der Aktionspreis ist eine sogenannte „Hardselling-Mechanik“ und eines der am häufigsten genutzten Instrumente im deutschen Lebensmitteleinzelhandel.

BUNDLE

Ein Bundle ist die physische Bündelung von zwei oder mehreren Artikeln zu einem gemeinsamen Aktionsangebot. Meist zu einem günstigeren Kaufpreis als beim separaten Erwerb der gebündelten Produkte.

CHARITY ODER CAUSE-RELATED-MARKETING (CrM)

Soziales Engagement, das zur Vermarktung genutzt werden kann. Oft also eine Kombination aus betriebswirtschaftlichen Zielen und sozialer Komponente. Unter „Charity“ als POS-Marketing-Mechanik fallen Aktivitäten, bei denen die Aktionserlöse, Prämien etc. für einen guten Zweck im Rahmen der Promotionaktion gespendet werden oder längerfristig und kontinuierlich in ein ausgewähltes soziales Projekt einfließen.

COUPONING

Der Kunde erhält gegen Vorlage eines Coupons einen Vorteil, meist einen Rabatt auf den Kaufpreis eines Artikels. Der Coupon kann entweder analog oder digital ausgegeben und verrechnet (gecleart) werden.

CROSS-LINK

Auf der Produktverpackung werden Empfehlungen für andere Produkte gegeben. Varianten: Empfehlung für Produktvariation, anderes Produkt der selben Marke, Komplementärprodukt eines externen Anbieters.

CROWD-SOURCING

Crowdsourcing setzt sich aus den Begriffen „Outsourcen” und „Crowd” zusammen. Bei Promotions geht es darum, aktionsrelevante Themen an die Masse der Internetnutzer (Crowd) „auszulagern“ und sie – falls sinnvoll – in Entscheidungsprozesse einzubinden. Beispiel: Wahl einer Eis-Geschmacksrichtung oder Konfitüre aus einer vorgegebenen Auswahl zur „Sorte des Jahres“ oder Vorschläge für die Findung eines Sorten-Namens.

GELD-ZURÜCK-GARANTIE

GzG kommen in mehr oder weniger kreativer Umsetzung daher („Qualitäts-Garantie“, „Lecker-Garantie“ oder ganz profan „Geld-zurück-Garantie“). Sonderformen sind u. a. „Probierkauf/Erstkauf gratis“ oder „Kaufpreis-für-ihre-Meinung“ (Pseudo-Mafo-Aktionen). Die jeweiligen „Geld-zurück“-Leistungen werden meistens über ein Online-Clearing erfüllt. Ablauf: Hochladen (oder Einsenden) des Kassenbelegs inkl. Angabe von Kontakt- und Kontodaten. Nach Prüfung Rücküberweisung des Kaufpreises durch den Veranstalter. Alternativ: Ausgabe eines Coupons in Höhe des Kaufpreises.

GEWINNSPIEL

Gewinnspiele, Preisausschreiben oder Verlosungen werden als Begriffe synonym für die identische Mechanik verwendet. Zwei grundsätzlich unterschiedliche Kategorien können dabei unterschieden werden.
1. vom Produktkauf losgelöste Gewinnspiele
2. Gewinnspiele mit Kaufkopplung als „Instant-Win“- oder Glücks-Gewinnspiele

HARDSELLING-PROMOTION

Maßnahmen zur signifikanten Erhöhung des Verkaufs, meist in einem definierten, kurzen Zeitraum. Zu den „klassischen“ Hardselling-Promotions gehören u. a. Aktionspreise, Multibuy-Angebote, BOGOF (buy-one-get-one-free), Bundles, Coupons oder Zugaben.

INFLUENCER-/BLOGGER PROMOTIONS

Nutzung von Bloggern und Influencern für eine Promotionaktion. Meist als sehr fokussierte Ansprache von online-affinen Zielgruppen mit hoher Affinität zu Empfehlern.

LINK-SAVE

Ersparnis oder sonstiger geldwerter Vorteil bei einem verbundenem (verLINKtem) Kooperationspartner.
Bei FMCG bedeutet das: „Kaufe Produkt X und erhalte Bonus Y“. Im Rahmen eines sogenannten „Bedingungskaufs“ erhält der Shopper also zum Kauf der Ware noch eine Zugabe, Prämie oder ein weiteres Produkt günstiger oder gratis.

LOYALTY PROGRAMM

Taktische oder strategische Maßnahmen zur Erhöhung der Kundentreue (Loyalty). Taktisch und eher kurzfristig sind Sammel-/Treuepromotions (s. dort) mit einem Aktionszeitraum von meist 3-6 Monaten. Strategisch und langfristig angelegt hingegen sind Kundenclubs, Gute-Kunden-Zirkel, VIP-Programme u. ä.

MULTIBUY

Mehrere Artikel werden zu einem Aktionspreis verkauft (z. B. „Kaufe 4 zum Preis von 3“, „10 Stück für 10,- Euro“ o. ä.). Die Multibuy-Mechanik zählt zu den sog. „Hardselling Promotions“ und ist seit Jahren neben den Aktionspreisen die am häufigsten verwendete Promotionart im Lebensmitteleinzelhandel.

POS (Point-of-Sale)

Als Point of Sale (oder Verkaufsort) wird der Ort bezeichnet, an dem ein Austausch von Waren und Dienstleistungen gegen Geld stattfindet. Dabei bietet ein stationärer Händler auf eigenen oder angemieteten Verkaufsflächen Waren oder Dienstleistungen an, die der Käufer (hier meist in der Fachterminologie „Shopper“) erwirbt. Typische Verkaufsorte des stationären Einzelhandels sind Lebensmittelmärkte in unterschiedlichen Formaten (SB-Warenhaus/ Verbraucher-/Hyper-/Supermarkt, Discounter), Fachmärkte (Drogeriemärkte, Getränkeabholmärkte, Elektrofachmärkte usw.) und Einzelhandels-Fachgeschäfte (Textil, Sport, Bücher etc.). Der digitale POS wird eingeteilt in die sogenannten „Pure Players“ (reine Internethändler) und die Multichannel-Anbieter. Allerdings verwischen die Grenzen zusehends im Zuge der gegenseitigen Annäherung.

SAMMEL-/TREUE-AKTION

Im Rahmen einer Sammel-/Treueaktion erhalten die Teilnehmer für eine bestimmte Anzahl von Kaufbelegen Treue-Prämien. Die Prämien werden entweder  gratis oder gegen Zuzahlung ausgegeben. Das Clearing solcher Aktionen erfolgt entweder analog (händische Auszählung/Prüfung) oder digital.

SAMPLING

Distribution von Gratisproben. Entweder mittels Promotion-Personal am POS oder an anderen hochfrequentierten Zielgruppen-Kontaktorten. Alternativ über Werbeträger wie z. B. als Mailing, Haushalts-Wurfsendung, Paket- oder Zeitungsbeilage etc. Oft auch als sog. „Cross-Channel-Sampling“, wenn z. B. Samples eines neuen Snackprodukts im Fitness-Studio oder im Bekleidungsgeschäft ausgegeben werden

SHOPPER-TYP

Begriff aus dem Shopper-Marketing. Auf Marktforschung gestützter Versuch, die Kunden auf der Verkaufsfläche in unterschiedliche Gruppen zu fassen. Diese Gruppen sollten jeweils idealtypische kaufrelevante Persönlichkeitsstrukturen besitzen, die innerhalb der Gruppe sehr homogen sind, sich jedoch zu anderen Gruppen möglichst heterogen abgrenzen lassen. Die Theorie von der Shoppertypologie basiert auf der Annahme, dass sich ein bestimmter Shopper-Typ in unterschiedlichen Kaufsituationen konsistent analog seines gemessenen, idealtypischen Persönlichkeitsprofils verhält.

SHOPPING-MISSION

Begriff aus dem Shopper-Marketing. Im Gegensatz zur Shoppertypologie (s. o.) orientiert sich die Theorie der Shopping-Mission nicht vornehmlich an Persönlichkeitsprofilen, sondern daran, zu welchem Zweck, welcher Tages-/Wochenzeit und in welcher Produktkategorie gekauft wird.

ZUGABE

Zugaben sind – meist kostenlose – Nebenleistungen, die zu einer Hauptleistung (einem gekauften Produkt) ausgegeben werden. Dies entweder mit dem Originalprodukt fest verbunden, per separater Ausgabe (z. B. Info-/Kassen-/Promotionpersonal) oder via Versandweg. Da sie ähnlich wie Aktionspreise, Multibuy, Couponing usw. einen direkten Mehrwert beim Kauf bieten, gehören sie im Werkzeugkasten der Promotioninstrumente ins Fach der sogenannten „Hardselling“-Promotions (s. dort).