DMK zeigt Flagge und Gesicht
Aus dem Anzeigen-Potpourri der B2B-Presse sticht diese Woche das Inserat des Deutschen Milchkontors (dmk), heraus. Unter dem Milram-Fähnchen ist die Führungsriege der Vertriebsmannschaft in Persona mit Namen und Funktionsbezeichnungen abgebildet. Damit hebt sich der Mopro-Riese aus dem Norden von den typischen FMCG-Motiven mit Produkt- und Sortimentsabbildungen im Werbeumfeld ab. Die Portrait-Fotos wirken frisch und bilden einen Kontrast zum dezent in blau-weiß gehaltenen Hintergrund; dank der einheitlichen Bildauffasung ergeben die sechs einzelnen Fotos ein harmonisches Ganzes. Die Vertriebler wirken als Team sehr sympathisch und stützen damit emotional die in der Sub-Headline ganz rational versprochene „kompetente Beratung“.
Vertriebsriege vom DMK
Quelle: Fachpresse
Insgesamt ist die Anzeige sehr klar strukturiert und übersichtlich gestaltet. Warum der Layouter die Headline in zwei unterschiedlichen Schrifttypen gesetzt hat, erschließt sich den Betrachtern allerdings nicht.
Ebenso wird den ins Mopro-Einmaleins Uneingeweihten nicht klar, warum mit einer Selbstverständlichkeit aufgemacht wird. Jeder halbwegs professionelle Vertriebler muss „mehr als Produkt und Preis“ können, wenn die Verhandlungen mit den Händlern keine Katastrophe werden sollen. Die Line zahlt allerdings in die neue Category Management Strategie der DMK Group ein, in deren Rahmen dem Handel zweistellige Umsatzzuwächse fürs Kühlregal versprochen werden.
Violife: lebhafte Motivvielfalt im Launch-Inserat
Upfield kennen wir als Neugründung, die 2018 die als Unilever-Abspaltung die das Sortiment der Brotaufstrich-Marken (Rama, Becel, Lätta usw.) übernahm. Nun zeigt das Start up mit der langen Markentradition eine Neuheit per Annonce an: vegane Käsealternativen unter dem Markennamen „Violife“. Die „frei-von“-Käseprodukte liegen im Trend und haben Wachstumspotenzial, uns jedoch interessiert alleine die Gestaltung der Anzeige.
Launch-Motiv für Violife!
Quelle: Lebensmittel Zeitung
Bewerten wir das Motiv vor dem Hintergrund der Gestaltungsrichtlinien für professionelle Handelskommunikation, stellen wir Folgendes fest:
Positiv:
-Klare Struktur
-Verwendung von wieder erkennbaren Markenelementen (Farben, Schriften)
-Gute Erkennbarkeit des Markennamens
-Deutlicher „Neu“-Hinweis
-Appetite Appeal durch die Abbildung verzehrfertiger Erzeugnisse
Zu optimieren:
-Sehr viele verschiedene Elemente
-Keine klare Kommunikationshierarchie
-Zahlreiche verschiedene Schrifttypen
-Neuprodukte zu klein abgebildet
In der Tat, beim schnellen Blättern im Fachmagazin besteht die Gefahr, dass die Adressaten der Anzeige den Markennamen erkennen, die kleinen Fingefood-Happen sehen und fälschlicherweise davon ausgehen, es handele sich um eine Anzeige für Convenience Food. Auf den emotionalen Hingucker – die Abbildung der hübsch drapierten Appetithappen – wäre zugunsten einer deutlich größeren Abbildung der Neuprodukt-Packungen zu verzichten gewesen.