The masked Shopper – Vermummungsgebot am POS

Nun also auch bei uns in Hessen, die Maskenpflicht in öffentlichen Transportmitteln, Geschäften, Banken & Co. Oder: Corona-Bedenken schlagen Vermummungsverbot. Wissen Sie übrigens, dass es Kraftfahrern per Gesetz (§ 23, Abs. 4 StVO) verboten ist, ihr Gesicht zu verhüllen? Wusste ich nicht und wundere mich um so mehr über vollmaskierte Autolenker, die sich anscheinend akut ansteckungsgefährdet wähnen, wenn sie alleine im Fahrzeug sitzen. Bemerkenswert, mit welcher Geschwindigkeit nicht nur die erblühende Flora sprießt, sondern mit den lauen Frühjahrswinden gesellschaftliche Verhaltensweisen in eine andere Richtung geweht werden. Erschien es uns vor wenigen Wochen noch absurd, vollmaskiert shoppen zu gehen – von wenigen Einzelfällen abgesehen – wird dies nun ab heute Normalität. Kannte man Bilder Mundschutz tragender Kunden und Passanten doch fast ausschließlich aus smoggeplagten asiatischen Metropolen, wird man sich nun auch bei uns an vermummte Gesichter gewöhnen.

Dabei war vor nicht einmal 4 Wochen noch alles ganz anders. Die Bundesregierung sah „In der jetzigen Lage keine Notwendigkeit zur Maskenpflicht“; s. hier: https://www.tagesschau.de/ausland/schutzmaske-oeffentlichkeit-101.html. Das war Ende März. Seither entwickeln sich – s. Schaubild – die Infektionsraten rückläufig. Dennoch haben wir sie nun, die Maskierung beim Einkaufen.

Rückläufige Anzahl von Neuinfektionen
Quelle: Robert-Koch-Institut

Auch interessant: wer stirbt denn wirklich an dem Virus? Hier ebenfalls eine Statistik vom RKI dazu:

Corona-Tote: ab 70 Jahren aufwärts wird es gefährlich. Wirklich? Mehr dazu weiter unten!
Quelle: Robert-Koch-Institut

Maskenpflicht vs. Einkaufslust

Warum wird dieses Thema in diesem Blog zum Thema? Warum bewegt und berührt es mich emotional? Nun, anders als die bisherigen Beschränkungen wie Abstandsregeln, Kontaktverboten oder grundsätzlich sinnvolle Hygienevorschriften, greift diese neue Verordnung ganz besonders subtil in die psychografischen Kern-Aspekte unseres Geschäfts ein. Denn: bei der Markenkommunikation, bei Aktivierungen am POS geht es – das brachten all unsere Feldstudien zutage – bei den für die Vermarktung wichtigsten Shoppergruppen ums Wohlfühlen. Geht es um Assoziationen wie Freiheit, Freundschaft, Nähe etc.

Top bei den Likes des letzten Einkaufs: die Atmosphäre.
Die dürfte sich nach der Maskierung nicht unbedingt verbessern.
Ebenso der Wert für „Freundliches Personal“.
Quelle: Scan 2.0 Studie
Wichtige Attribute für die Auswahl der Einkaufsstätte vieler Shopper fallen momentan weg.
Quelle: Scan 2.0 Studie

Wir dürfen mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass die oben genannten Werte auf dem Weg zur Verkaufsfläche nun häufiger liegen bleiben werden. Vielleicht fehlt mir einfach auch die Fantasie, mich inmitten vermummter Mitmenschen in eine wohlige Einkaufswelt hinein zu denken. Denke allerdings auch an die leidgeprüften Angestellten in den Outlets, die ja nicht nur für die Zeit eines Einkaufs, sondern viele Stunden des Tages hinter der Maske verbringen müssen. Fürs Personal wird es damit nicht nur schwerer, den Kunden ein Lächeln zu schenken (Achtung, die Augen lächeln mit), sondern auch, genügend Sauerstoff zu atmen. Hinzu kommt der oben beschriebene psychologische Effekt, den kompletten Tag nun nur noch Masken statt, zumindest gelegentlich, ein nettes Lächeln vor sich zu sehen. Eine schon etwas deprimierende Vorstellung.

Keine guten Voraussetzungen also für eine positive Einkaufsstimmung. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen werden durch die Maskierung möglicherweise weiter verschlechtert. Neben der o. g. Skepsis der Regierung vor wenigen Wochen melden sich auch renommierte Mediziner mit Kritik dazu zu Wort. So zum Beispiel der Präsident der hessischen Ärztekammer; Tenor: „Wir brauchen keine grundlose Verschärfung der Corona-Maßnahmen auf kommunaler Ebene.“

Die Kernfrage nach dem WARUM?

Wissen Sie, welche Frage ich mir die ganze Zeit stelle? Warum? Warum wird die Wirtschaft erst herunter- und dann gegen die Wand gefahren? Warum werden verschärfte Maßnahmen ergriffen, obwohl doch – s. oben – eindeutig erkennbar ist, dass … 
– Covid-19 nur einen kleinen Teil der Bevölkerung wirklich lebensgefährlich betrifft (nämlich den mit entsprechenden Vorerkrankungen im Alter ab 70 Jahren aufwärts)?
– Die Anzahl der Neuinfektionen bereits erkennbar und sehr deutlich VOR dem „Shutdown“ in Deutschland auf dem Rückzug war?
– Viele „Corona-Tote“ nicht am sondern mit dem Virus gestorben sind; todesursächlich waren in vielen Fällen die Vorerkrankungen; vgl. Pressekonferenz Robert-Koch-Institut. Und dies relativiert auch die Aussage, dass es für alle in einer gewissen Altersgruppe gefährlich wird. Wesentlich ist die Immundisposition, entstanden durch entsprechend relevante Vorerkrankungen (Asthma, Diabetes usw.).

Ein treffender Kommentar zur aktuellen Gemengelage im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung dazu auch im Handelsblatt.

Kernfrage: Warum fragen die Politiker nicht nach, warum bohren sie nicht mehr, bevor die gesamte Wirtschaft in einem Domino-Effekt zusammenbricht?

Warum lesen sie z. B. solche Beiträge nicht bzw. reagieren nicht darauf???

Quelle: https://swprs.org/

Dort zu lesen: Augenzeugenbericht aus Italien, der den temporären Zusammenbruch des Krankenhaus-Systemes in Norditalien erklärt:

„In den letzten Wochen haben die meisten osteuropäischen Pflegekräfte, die im 24 Stunden Dienst 7 Tage in der Betreuung von Pflegebedürftigen in Italien arbeiteten, fluchtartig das Land verlassen. Dies nicht zuletzt wegen der Panikmache und den von den „Notstandsregierungen“ angedrohten Ausgangssperren und Grenzschließungen. Deshalb wurden alte pflegebedürftige Personen und Behinderte, teilweise ohne Verwandte, von ihren Betreuerinnen hilflos zurückgelassen. Viele von diesen verlassenen Menschen landeten dann nach einigen Tagen in den seit Jahren permanent überlasteten Krankenhäusern, weil sie unter anderem dehydriert waren. Leider fehlte den Spitälern jetzt auch noch das Personal, welches eingesperrt in den Wohnungen auf die Kinder aufpassen musste, weil Schulen und Kindergärten geschlossen worden waren. Dies führte dann in der Folge zum vollkommenen Zusammenbruch der Behinderten- und Altenpflege gerade in den Gebieten, wo weitere noch härtere „Maßnahmen“ angeordnet wurden und zu chaotischen Verhältnissen. Der Pflegenotstand, der durch die Panik entstand, führte temporär zu vielen Todesopfern unter den Pflegebedürftigen und zunehmend auch unter jüngeren Patienten der Krankenhäuser. Diese Todesopfer dienten dann den Verantwortlichen und den Medien(!) dazu, die Leute in noch mehr Panik zu versetzen, indem sie zum Beispiel meldeten „weitere 475 Todesopfer“, „Die Toten werden von der Armee aus den Krankenhäusern geholt“, untermalt mit Bildern von aufgereihten Särgen und Armeelastwagen. Das war jedoch die Folge der Angst der Bestattungsunternehmer vor dem „Killervirus“, die deshalb ihre Dienste verwehrten. Außerdem waren es zum einen zu viele Todesfälle auf einmal und zum andern wurde von der Regierung ein Gesetz erlassen, dass die Leichen, die den Corona-Virus trugen, eingeäschert werden mussten. In Italien wurden bis zu diesem Datum nur wenige Feuerbestattungen vollzogen. Deshalb gab es nur wenige kleine Krematorien, die sehr schnell an Ihre Grenzen stießen. Die Verstorbenen mussten deshalb in verschiedenen Kirchen aufgebahrt werden.

Und was bleibt nach der Berichterstattung aus Italien bei uns hängen? Bilder von Leichenbergen – ein Panik-Szenario also. Wäre es nicht an den führenden Politikern, an der Regierung, hier zu relativieren, Zusammenhänge transparent darzulegen und die Tonalität bei der Bekämpfung des Virus zu entschärfen? Frage ich mich wieder: Warum lässt die Politik Panik in der Wirtschaft zu?

Was denken Sie darüber? Über Ihre Antworten freue ich mich!
gernot@ugw.de

Dazu passend heute das Zitat des Tages:

Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, verliert am Ende beides