Digitale Trends am POS 5/6 – ShelfiePro: digitaler Butler am POS

Die fürs Jahr 2025 hochgerechnete Anzahl an Industrierobotern weltweit entspricht in etwa der Bevölkerung von Frankfurt am Main. Rund 700.000 digitale Helfer sollen in drei Jahren lt. IFR (International Federation of Robotics) im Einsatz sein. Bedeutet eine Steigerung von mehr als 30 Prozent gegenüber 2021.

Zunehmend nutzt auch der deutsche LEH digitale Unterstützung u. a. im Logistikbereich oder bei der Inventur. In Sachen Kommunikation sind Lebensmittelmärkte allerdings noch Neuland für die hilfreichen Maschinen.

Mit dem personalisierten Roboter „ShelfiePro“ vom belgischen Softwarehaus DeDuCo gibt es nun eine Lösung für robotergestützte Information und Interaktion auf der Verkaufsfläche.

Multitalent im LEH:
digitaler Handels-Helfer „ShelfiePro“

Der smarte elektronische Mitarbeiter geht bzw. rollt auf Kunden zu und …

  • … weist auf Aktionen im Markt hin
  • … informiert über Produkte und Sortimente
  • … führt die Shopper zum gesuchten Produkt
  • … erkennt Regallücken und informiert die zuständigen Warengruppen-Manager

Zudem wirbt er „stumm“ indem sein äußeres Erscheinungsbild individuell designed werden kann.

(Ver-)führt zum Produktkauf:
ShelfiePro-Roboter als Flächenhelfer

Die Vorteile der Maschine gegenüber menschlichen Kollegen liegen auf der Hand:

  • Ganztägiger Einsatz ohne Pause und Ermüdungserscheinungen
  • Flexibles Ausspielen vieler unterschiedlicher Inhalte
  • Unmengen an sofort verfügbarer Informationen zu Sortimenten, Produkten etc., die gespeichert werden können
  • Zumindest am Anfang: Starke und damit verkaufsaktivierende „Stopping-Power“ vs. Kunden im Markt durch außergewöhnliches und sympathisches Erscheinungsbild

Praktiker freilich wissen es: Gerade in der Disziplin Artikel-Erfassung haben digitale Systeme wie ShelfiePro derzeit noch Schwachstellen. Funktioniert die eindeutige Identifikation von sauber platzierter Ware im Regal einwandfrei, kommen sie beim Erkennen von z. B. Artikeln in hinteren Bereichen von Tiefkühltruhen oder von Facings, die durch Wettbewerber-Artikel zugestellt wurden, an ihre Grenzen. Ein weiterer Nachteil sind die zunächst hohen Kosten für die Einrichtung und die kontinuierlichen Betreuung (u. a. für inhaltliche Aktualisierungen, technische Wartung) des Systems. Und zuletzt muss jedem klar sein, dass der sympathische Cyborg ein nur begrenztes Spektrum an Antworten bei Kundenrückfragen bietet. Für Markenartikler eignet sich ShelfiePro nur in kooperativer Absprache mit dem Handelspartner, der diese Technik nutzt. Dann z. B. als Highlight im Rahmen von Promotions oder als Werbeträger.

Prognose:
Mit wachsender Vielfalt der Anwendungen und steigender Leistungs-Kapazität werden digitale Unterstützer wie ShelfiePro für die Tätigkeiten auf der Verkaufsfläche relevanter im LEH. Insbesondere wenn die Herausforderung weiter wächst, qualifiziertes Fachpersonal zu gewinnen. Gerade für ermüdende Routineaufgaben wie Inventur-Prüfungen, Erkennen von Out-of-Stocks, Umsetzung von vorgegebenen Planogramm-Rastern usw. könnten Roboter ideal eingesetzt werden; ebenso als wandelnde Datenbank für Produktinformationen, Rezepte, Verwendungstipps etc. Eine komplette Einbindung ins IT-(KI-)System der Händler wäre dafür natürlich die Voraussetzung.