Shopper in Action: Daumen runter für Real

Letzte Woche hat Metro Chef Olaf Koch Vollzug gemeldet. Real wurde an den Finanzinvestor SCP verkauft und das Schicksal der gebeultelten Großflächensparte von Metro damit endgültig besiegelt. Wie es genau für die einzelnen Standorte des SB Warenhauses und die rund 34.000 Mitarbeiter weiter geht, ist noch unklar. Als sicher darf jedoch gelten, dass seitens der Wettbewerber – allen voran Kaufland – Interesse an der Übernahme zahlreicher Häuser besteht. 

Mit dem Auto ins Angebote-Paradies

Betrachten wir uns das Shopper-Votum zu Real, überrascht die vergleichsweise schwache Performance nicht. Sowohl bei der Wiederkauf-Wahrscheinlichkeit, als auch der Empfehlungsbereitschaft liegt Real in Relation zu Wettbewerbern deutlich zurück. Zwar sind die Shopper mit ihrem Einkauf bei Real nicht unzufrieden, erledigen dort ihre Vorratskäufe und investieren dabei eine vergleichsweise große Summe des Haushaltsbudgets. Allerdings erfolgen diese Einkaufstouren sehr stark orientiert am Angebotsblatt. Die wichtigsten Haupttreiber für den Einkauf bei Real sind:

  • Die große Produkt-Auswahl
  • Das Parkplatzangebot
  • Angebote & Aktionspreise

Entsprechend füllen die Kunden ihren Einkaufswagen analog den Wochenangeboten zu günstigen Preisen.

Quelle: SCAN-Studie

Interessant aber, für was Real eben nicht steht: Personal- und Produktqualität sowie eine einladende Ladenatmosphäre. Erkennen wir an den Shopper-Bewertungen der verschiedenen Händler, basierend auf ihrem letzten Einkauf dort:

Lowlight Personal auf den Verkaufsflächen von Real
Quelle: SCAN-Studie
Ganz hinten liegt Real auch bei der
von den Shoppern empfundenen Produktqualität …
Quelle: SCAN-Studie
… dafür an erster Stelle bei den Dislikes
für die Atmosphäre am POS
Quelle: SCAN-Studie

Natürlich handelt es sich hierbei um eine Tendenz und ganz sicher gilt das nicht für alle Real-Standorte. Es gibt im Universum des Großflächenbetreibers sehr gut geführte Häuser, in denen sich die Shopper wohlfühlen und gern einkaufen.

Fazit:
Mit seinem eher rational wirkenden Auftritt und den hervorstechenden Leistungsattributen „große Auswahl“, „gute Parkplatzsituation“ und „günstige Angebote“ schafft es Real nicht, zum Shopper-Favoriten zu werden. Es fehlen die hohe Qualitätsanmutung der Produkte in einer positiven Einkaufsumgebung und die persönliche Note auf der Fläche. Ob gerade diese neuralgischen Punkte sich zum Besseren wenden, wenn Kaufland Standortbetreiber wird, ist offen.