Nachhaltigkeit: ein großes und immer wichtigeres Thema für Industrie und Handel. Kaum ein Hersteller von Markenware, der sich nicht damit beschäftigt und daran arbeitet, Inhalte und Verpackung seiner Waren unter ökologischen Aspekten zu optimieren. Wie unterschiedlich die Ergebnisse solcher Bemühungen zur Anzeige gebracht werden können, zeigen uns zwei aktuelle Beispiele.
Der französische Mischkonzern Danone hat seiner Getränkemarke Volvic eine neue Flasche spendiert. Diese ist nicht nur aus 100% Rezyklat (Altplastik), sie kann auch wieder zu 100% recycelt werden. Zu dieser nicht ganz trivialen technischen Lösung könnte das Marketingteam sicher eine Menge Fakten und Zahlen liefern, beschränkt sich in dem entsprechenden B2B-Inserat erfreulicherweise aber darauf, die neue Verpackung plakativ und kurzweilig anzukündigen. Alle Details können interessierte Handelspartner per QR-Code abrufen oder sie kontaktieren gleich den Danone-Ansprechpartner. Die Anzeigenbestandteile: eine typografisch gut gestaltete, prägnante Überschrift, große Produktabbildung, klar strukturierter Info-Kasten und ein ganz kurzer erklärender Text plus weiterführendem Link. Prädikat: vorbildlich!
die Anzeige für die neuen Volvic-Flaschen.
Wie es anders, komplizierter, verkopfter und unübersichtlicher geht, zeigen uns diese Woche die Macher von followfood, dem Unternehmen, das sich einem hundertprozentig ökologischen Wirtschaften zu Lande und ausschließlich nachhaltigem Fischfang verschrieben hat. Eine Haltung also, die in die Zeit passt, die auch mir persönlich höchst sympathisch ist und als Unternehmensphilosophie gut gefällt. Geht vielen Shoppern anscheinend ebenso, denn die Friedrichshafener können mit beeindruckenden Ergebnissen aufwarten. Nummer 1 beim Wachstum von Konserven-Thunfisch, Marktführer im Fachhandel bei TK-Fisch und 21% mehr kaufende Haushalte in einem Jahr – relevante Zahlen also für Handelsmanager, oder wie in der Anzeige zu lesen: Zahlenmenschen. Wir stellen uns also Fach- und Führungskräfte vor, die primär in Margen, Konditionen, Prozenten & Co. denken. Diese Rezipienten freuen sich freilich über die in der Anzeige groß und plakativ abgedruckten Angaben, die dann leider nicht mit übersichtlichen Diagrammen, Tabellen oder Grafiken aufgelöst, sondern mit langen kleingedruckten Texten garniert werden. Unwahrscheinlich, dass eilig lesende Handelsmanager diese Passagen mit Genuss studieren. Zudem wirkt die Anzeige insgesamt unübersichtlich. Das grundsätzlich sehr hübsche Corporate Design von followfood – die illustrierten Land- und Wasser-Szenerien – sorgt hier als kunterbunter Rahmen des Inserats für unerwünschte Ablenkung und Unruhe.
Anzeige für Nachhaltiges von followfood.
Die Macher von fritz-kola zeigen im Kleinformat, wie es auch jenseits der klassischen 1/1-Anzeige mit einem textlastigen Inserat gelingen kann, Leser ins Thema zu ziehen. Das Rezept: eine klare Struktur durch Dreiteilung der Annonce in Überschrift, Abbildung und Text plus Piktogrammen.
die Anzeige von fritz-kola für die neue zuckerfreie Variante.
Daran, dass im Markt für Energydrinks die Neuprodukte wie Pilze aus dem Boden schießen, haben wir uns gewöhnt. Nun feuert die Columbus Drinks GmbH aus Hamburg eine Granate in Richtung Handel und Shopper ab. Die Marke „Grenade“ will im eng gedrängten Marktumfeld für einen Einschlag bei Händlern und Shoppern sorgen. Ob das Konzept der „Carb Killa“-Produkte aus dem Norden eine explosionsartige Absatzentwicklung befeuert, werden wir in den kommenden Monaten beobachten. Die Anzeige dafür betrachten wir schon heute. Als Ankündigung des Launchs funktioniert die Gestaltung sehr gut. Signalstarke Farbwahl, klare Kommunikation, große Produktabbildung und ergänzende Informationen (optional für fleißige Leser) in drei übersichtlichen Textblöcken am Ende des Inserats.
die neuen Energy Produkte von „Grenade“.