Besiegt von Bullen & Co.? Der Wasserbüffel im (Aus-)Verkauf!

Mit der Frage „Rockt der Büffel den POS“ stellte dieser Blog zum Jahresbeginn den neuen Carabao Energy Drink vor. Brachte die Marke mit dem prägnanten Wasserbüffel-Logo doch zusätzliche Farbenvielfalt an den POS. Zum Start auf den sozialen Medien postete die vertreibende CED UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG vor fast genau einem Jahr auf Facebook:

Carabao Energy Drink jetzt auch endlich in #Deutschland erhältlich!

Pünktlich zur Black Week wollen wir dem ganzen Thema ein wenig Farbe geben – schwarz/weiß haut doch nun wirklich keinen mehr vom Hocker. Das Leben ist bunt, energiegeladen und am besten mit einer fruchtigen Note ausgestattet – genau wie unsere Energy Drinks, anders als alles, was Du bisher probiert hast, fruchtig im Geschmack und das bei NUR 63 Kalorien je 330 ml Dose.

https://www.facebook.com/carabao.de/

Danach folgten im Wochen-, später im knappen Monatsrhythmus zahlreiche weitere Posts bis Mitte Juni 2021. Seither Funkstille und die auf Facebook verlinkte Carabao-Website ist „nicht erreichbar“. Dass der Thai-Trunk entgegen der vollmundigen Ankündigung im sozialen Netz keineswegs „… anders ist als alles, was Du bisher probiert hast …“ konnten wir beim Selbsttest im Januar feststellen. Die monatelange kommunikative Abstinenz im Netz lässt nun den Schluss zu, dass es die farbenfrohe Brand nicht geschafft hat, den kunterbunten Farbenreigen der Energy Drink-Kategorie nachhaltig anzureichern. Passend dazu war letzte Woche im Edeka-Getränkemarkt (Region Südwest) dieses „Aktionsdisplay“ zu finden:

Günstiges Angebot auf der Reste-Rampe
Preisaktion für Carabao bei Edeka

Die Preisanpassung von 1,39 € auf nun 0,79 € innerhalb von 10 Monaten bedeutet einen Rückgang von 43% gegenüber Januar 2021.

Das damalige Fazit unserer Launch-Bewertung hier im Blog:

„Will der Wasserbüffel also im dicht gedrängten Kategorieumfeld zum Platzhirsch werden, benötigt er entweder eine massive (mindestens 7stellige) mediale Unterstützung oder eine glückliche Verkettung kaum planbarer PR-Erfolge.“

Die Indizien sprechen heute dafür, dass auch ein im Ausland sehr erfolgreiches Markenkonzept wie Carabao im deutschen Markt kein Selbstläufer ist. Ein wenig Social Media und Sportsponsoring (Partner des FC Chelsea und Namen-Sponsor des englischen EFL Cup) ohne adäquate Investitionen in Kommunikationsmaßnahmen reichen nicht aus, um sich im engen Marktumfeld zu behaupten. Schauen wir auf die erfolgreichsten Neuprodukte des Jahres 2021 im Markt, gekürt mit dem „Bestseller-Award“, finden wir nahezu ausnahmslos Marken von etablierten FMCG-Unternehmen. Die wenigen Startups, denen es gelingt, Nischen im Markt zu nutzen, genießen fast immer eine signifikante finanzielle Unterstützung durch Investoren, sobald sie beginnen, sich im hiesigen LEH eine Position aufzubauen.