Umsatztreiber Rabatt-Tage
Im Rahmen der gerade beendeten schwarzen Tagen bzw. Wochen (Black Friday, Black Week) rechnet der Einzelhandel wieder mit einem satten Plus in den Kassen. Nach Shopper-Angaben sind diese beiden Events mittlerweile 9 (Black) bzw. 8 (Cyber) von 10 Kunden bekannt. Weitere Schnäppchen-Events wie der Amazon Prime Day oder der Single‘s Day markieren weitere fixe Termine im Kalender der Rabattjagd-Saison.
Fachhandel als Motor
Auch im Lebensmittel-Einzelhandel wurde der Black Friday dieses Jahr ausgiebig genutzt. Von 10fach-Payback-Punkten (Rewe) über den Black Thursday (Aldi) bis zur Black Week (Edeka) wurde das Angebots-Event unterschiedlich aufgegriffen. Abgesehen von vereinzelten speziellen Highlights wie z. B. dem Aldi-Tiefstpreisangebot von 199,- € für die Spielekonsole PS4 von Sony, wurde der schwarze Angebotstag allerdings primär als Dachthema für die – auch sonst üblichen – Wochenangebote genutzt. Im Fokus der Shopper stehen in der Rabattwoche ohnehin andere Warengruppen als Lebensmittel. Das Ranking: Elektronik, Schuhe und Wohnen sind die Top-3 Warengruppen. Gefolgt von Mode- und Sportartikeln.
Zwei Seiten der Medaille
Von der Warte des POS-Marketing-Profis ist die o. g. Entwicklung durchaus zweischneidig zu bewerten. Zwar freuen sich die Shopper auf die Angebotsanlässe, ja warten sogar darauf. Sind also bereit, an den speziellen Angebotstagen auch mit größeren Summen zuzuschlagen. Da die Haushaltsbudgets jedoch endlich sind, fehlt diese Ausgabebereitschaft an anderer Stelle, der Zeitpunkt des Einkaufs wird einfach nur verlagert. Dies insbesondere auf die in der Vorweihnachtszeit relevanten Angebotstage (Black Friday, Cyber Monday und Single‘s Day, alles im November/Dezember). Die besonderen Shopping-Events tragen also kräftig dazu bei, das Gespür der Smart Shopper für Schnäppchen-Angebote weiter zu verfeinern. Denn: der im früher populären „Schlussverkauf“ übliche Charakter des Rausverkaufens von Restposten fehlt bei Black Friday & Co. Die Shopper erwarten hier ein besonders günstiges Angebot für gängige Ware. Dieses Phänomen sollte von Anbietern – insbesondere in Geschenk affinen Warengruppen wie Unterhaltungselektronik – als Risiko für den Normalverkauf betrachtet und berücksichtigt werden. Man befindet sich mitten im Spannungsfeld zwischen ‘treiben lassen im Angebotsstrudel‘ der Rabattaktionen und dem ‘gegen den Strom schwimmen‘ mit einer stringenten Preis- und Konditionenpolitik.