Ab heute also wird das öffentliche Leben weiter beschränkt. Große Teile des Einzelhandels schließen ihre Türen, ebenso Friseursalons. Privat dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen; an den Weihnachtstagen können vier weitere Personen aus dem Familienkreis hinzukommen. Kinder bis 14 Jahren allerdings zählen nicht mit. Darüber dürfen wir uns wundern. Berichten mir meine Teenager-Kinder doch, wie sie mit ihren Klassenkameraden maskenfrei und schwer schnaufend im Sportunterricht und anschließend in der Umkleidekabine dicht an dicht zusammenstehen. Wie sie in überfüllten Bussen und mit Freunden im Pulk auf der Straße unterwegs sind. Warum ausgerechnet diese Personengruppe nicht mitzählt bei den Treffen, bleibt unklar. Stellen wir uns also auf einen erneuten Infektions-Peak nach den Feiertagen ein, nachdem es sich vermutlich viele nicht nehmen lassen werden, innerhalb der Familie im engsten Kreis mit Oma und Opa zu feiern. Bereiten wir uns gedanklich darauf vor, dass einige Händler, Veranstalter, Eventagenturen, Gastronomen und weitere Anbieter, deren Kerngeschäft durch die Beschränkungen zum Erliegen kommt, wirtschaftlich nicht überleben werden.
Allerdings, gibt es auch wirtschaftliche Lichtblicke in all der Corona-Finsternis, jetzt, während der dunklen Jahreszeit. Nein, ich meine damit nicht die allbekannten Krisen-Profiteure wie Online-Plattformen, den Lebensmittelhandel oder Logistikunternehmen. Es geht mir heute um den Gedanken, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt, unschwer zu erkennen an technologischen Entwicklungen, die alleine durch die Corona-Krise befeuert oder gar erst möglich gemacht wurden. Drei davon wollen wir uns heute ansehen
Grünes Licht für Einlass-Ampeln
Neben Abstands- und Hygieneregeln gilt im Einzelhandel ein besonderes Augenmerk den Besucherströmen. Gerade in kleineren Outlets ist es erforderlich, einen Überblick zu behalten, wie viele Kunden sich im Markt aufhalten. Minimum 20, in kleineren Geschäften nur 10 Quadratmeter Fläche pro Person sind erlaubt. Für diesen Zweck haben einige Anbieter neue Lösungen entwickelt, die bereits bei einigen Händlern im Einsatz sind:
Läuft wie geschmiert im Handel: virenfrei per Licht oder Desinfektionsanlage
Zu den grundlegenden Hygienemaßnahmen der Retailer gehört es, potenzielle Virenherde beim Einkaufen zu eliminieren, um mögliche Infektionen zu vermeiden. Zwar erachten nahezu alle Experten die Gefahr einer sogenannten Schmierinfektion – im Gegensatz zur Tröpfcheninfektion – als gering. Dennoch können sich Corona- und andere Viren über sehr häufig berührte Objekte wie Türklinken oder Griffe von Einkaufswagen verbreiten. Technische Unterstützung zur Verringerung dieses Risikos bieten Anbieter von UVC-Licht- und Desinfektionsgeräten. Rund um diese Angebote gibt es nun unterschiedliche Anbieter mit individuellen und z. T. neuen Lösungen:
Dass der Einsatz von UV-C-Technologie nicht ganz risikofrei ist, erfahren wir aus den Hinweisen vom Bundesamt für Strahlenschutz:
- Wenn Menschen UV-C-Strahlung ausgesetzt sind, stammt diese aus künstlichen Quellen
- Die UV-C-Strahlung der Sonne wird von der Erdatmosphäre herausgefiltert
- UV-C-Strahlung ist grundsätzlich in der Lage, Bakterien und Viren abzutöten. Dafür muss jedoch die Strahlungsdosis, die die Zielorganismen erreicht, hoch genug sein.
- Bekannte Einsatzgebiete von UV-C-Strahlung sind die Oberflächenentkeimung, die Raumluftdesinfektion oder die Wasseraufbereitung. In begrenztem Umfang wird UV-C-Strahlung auch bei der Entkeimung von Lebensmitteln eingesetzt.
- Bei der Desinfektion mithilfe von UV-C-Strahlung geht es nicht um eine Abtötung von Bakterien oder Viren auf oder in Lebewesen. Das BfS warnt davor, UV-C-Entkeimungsgeräte am Körper einzusetzen. Für die Augen und die Haut stellt dies ein Risiko dar.
Abstand halten leicht gemacht: mit Kinexon in der „SafeZone„
Eine weitere – ausschließlich durch die Covid-19 Pandemie ausgelöste Entwicklung präsentiert das Münchner Unternehmen KINEXON mit dem Wearable „SafeZone“. Als „weltweit bewährteste Digitallösung gegen COVID-19“ präsentieren die Prozess-Experten ihr Kontaktanzeige-Gerät. Es misst einmal pro Sekunde den Abstand zwischen den Trägern der zusammenpassenden Wearables und warnt per Ton und visuellem Signal, wenn Mindestabstände nicht eingehalten werden. Die Lösung wurde innerhalb kurzer Zeit im 1. Halbjahr 2020 entwickelt und ist bis dato bereits in über 200 Unternehmen im Einsatz.
Abschließend noch ein kleiner Exkurs in die Welt der Sprachinterpretation (und weil es so oft falsch verwendet wird). Das chinesische Schriftzeichen für „Krise“ ist nicht gleichbedeutend mit „Chance“. Das Chance- steckt zwar im Krisen-Symbol mit drin, allerdings auch das Zeichen für Gefahr / Bedrohung, s. hier:
Sehr plausibel und nachvollziehbar mit liebevollen Erläuterungen wird dieser Zusammenhang HIER erklärt. In diesem Sinne passend zum heutigen Tag: lassen Sie uns über Chancen in der Krise nachdenken! Viele Erfolg dabei wünscht Ihnen Ihr
gernot@ugw.de