Hamstern im Herbst – Corona-Shoppen 2.0

Die Meldung, dass in Corona- und „Lockdown-Light“-Zeiten beispielsweise mehr Backzutaten, Wein und Kondome verkauft wurden, klingt nicht besonders überraschend. Verblüffend finde ich allerdings die Tendenz zum Hamstern von Toilettenpapier. Ok, im Rahmen der Heimarbeit werden die sanitären Einrichtungen der eigenen Wohnung intensiver genutzt. Warum aber ein Produkt, dessen Herstellung nicht im Verdacht steht, durch seltene Inhaltsstoffe stark limitiert zu sein, jetzt schon wieder stark bevorratet wird, erschließt sich nicht unmittelbar. Zudem handelt es sich bei der Kategorie um – wir zitieren das Internet-Lexikon – „schnelldrehende Konsumgüter, für die Verbraucher üblicherweise wenig Interesse aufbringen“. Die Marktforschungs-Psychologen erklären uns das KHP (KlopapierHamsterPhänomen) mit der Sehnsucht der Shopper, wenigstens die Kontrolle über ein vertrautes Stück Alltag aus der „alten Normalität“ zu behalten, wenn wesentliche Bereiche des Lebens unwägbarer werden. Dieser Wunsch scheint momentan wieder größer zu werden, berichten doch die Marktforscher von Nielsen, die Ausgaben für Toilettenpapier als „Frühindikator„ seien aktuell sogar noch höher als in der Hamsterphase der ersten Corona-Welle. Und weiter: „Die Verbraucher scheinen kaum dazugelernt zu haben. Der Lerneffekt bei den Konsumenten scheint nur gering zu sein“, so Alexander Proske, Commercial Director Germany & Switzerland bei Nielsen, nachzulesen in der Lebensmittel Zeitung.

Weitere Erkenntnisse der Untersuchung sind u. a.:

  • Anstieg der „Big Trolley“-Einkäufe als Wocheneinkauf
  • Höheres Volumen der Einkaufskörbe mit Tiefkühl- und Kühlware
  • Weniger Impulskäufe
  • Rückgang des Geschäfts mit Kosmetik, insbesondere Lippenstifte (aufgrund der Maskenpflicht)

Diese Trends dürften sich im Laufe der kommenden Wochen noch verstärken. Indizien dafür, dass ab Ende November – wenn die von der Regierung gesetzte Frist für die aktuellen Beschränkungen abläuft – die große Entspannung einsetzt und es eine Rückkehr zur Normalität ohne „AHA“-Regeln geben wird, lassen sich zur Zeit nicht erkennen.

Doch was genau bedeuten diese Entwicklungen für uns im Marketing und Vertrieb? Wie genau planen Shopper ihre Einkäufe, welche Informationsquellen sind ihnen wichtig, wonach wählen sie ihre Einkaufsstätten aus und mit welchen POS-Marketing-Instrumenten können wir sie erreichen? Welche Rolle spielen digitale Einkaufshilfen und alternative Shopping-Modelle? Diese und viele weitere Fragen werden auf knapp 200 Seiten im neuen POS-Marketing-Report beantwortet, der in gut 6 Wochen erscheint.

Hier schon einmal zum Vormerken: