Wenn Sie bei der heutigen Überschrift an knallharte Preisverhandlungen zwischen Handel und Industrie denken, liegen Sie zwar grundsätzlich nicht ganz verkehrt, befinden sich aber doch auf der falschen gedanklichen Fährte. Nicht dem Fight um Preise, Prozente und Promotion-Kostenzuschüsse gilt die Anspielung, sondern neuen Chips-Varianten aus dem Hause Intersnack, Köln.
Bringt der deutsche Marktführer im Bereich salzige Snacks doch just zum beginnenden Sommer zwei Limited Editions unter der Marke Chio in den Handel. Thema: Boxen. Korrekt müsste es heißen Boxfilm, denn die beiden neuen Produkte erscheinen als Chips mit den Bezeichnungen „Rocky Balboa“ und „Apollo Creed“. Für alle die die Filmreihe mit Sylvester Stallone und Carl Weathers nicht kennen: die beiden Charaktere werden im Lauf der Fortsetzungen von erbitterten Rivalen zu besten Freunden. Dazwischen: viel Kampf, Blut, Schweiß und jede Menge Tränen. Diesen kompletten Mind-Mix kauft der geneigte Shopper am Knabberregal freilich mit. Genießt neben den Geschmacksrichtungen „Pizza“ (Rocky-Chips) und „Burger“ (Apollo Creed-Chips), auch mental den Ruch von Boxatmosphäre, von cineastischer Dramatik, und vom ewigen Kampf Underdog gegen Champion.
Box-Champion aus Film und Philadelphia,
Rocky Balboa für Chips mit Pizza Geschmack.
erst Herausforderer, dann Freund,
Apollo Creed für die Burger-Fraktion.
POS-HOTS-Bewertung:
Ob die Shopper auf den Geschmack der neuen Sorten kommen und die Kölner Snackspezialisten mit den limitierten Auflagen der „Rocky-“ und „Apollo Creed-Chips“ einen Lucky Punch landen können, wird sich am POS entscheiden. Unabhängig davon, wie die beiden Produkte über die Runden kommen, eine mutige und kreative Idee sind die Filmcharaktere zum Knabbern allemal, um im Clinch mit den Wettbewerbern Marktanteilspunkte zu sammeln. Sollten sie im Lauf der limitierten Zeit ihrer Karriere auf den Verkaufsflächen als Absatz-Champions reüssieren, dürfen sich die Shopper sicher auf ein Comeback freuen. Oder auf weitere promotete Saisonartikel. Die Rocky-Reihe bietet mit Ivan Drago (mit Boeuff Stroganoff-Geschmack), Mr. T (T-Bone-Flavour) oder Adrian (Italian Veggie Edition) ja geschmacklich vielfältige Möglichkeiten. Selbstverständlich wären auch weitere populäre Film-Buddies als Namensgeber für kommende Editions denkbar; von den Blues Brothers (Whisky- und Bier-Taste) über die Men in Black (mit „Space Spices“) bis zum Kölner Tatort-Duo (Currywurst-Style).
Fazit:
Die Limited Edition von Intersnack ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich eine Marke – zumindest teilweise – den mit harten Bandagen geführten Preisschlachten am POS mit mutigem Marketing entziehen kann. Dies in einer an Sonderangeboten nicht armen Kategorie, in der auch die Handelsmarken kräftig mitmischen. Gerade der Impulscharakter der Warengruppe könnte dafür sorgen, dass Intersnack mit „Rocky“ und „Apollo Creed“ zwei Absatz-Volltreffer landet.