POS-HOTS Frage der Woche: Sind Angebotsblätter noch zeitgemäß?

„Ein Handzettel ist ein Zettel, den man in die Hand nimmt“. Mit dieser Banalität beschrieb der damalige Marketingmanager eines einstmals führenden Großflächenbetreibers augenzwinkernd und plastisch den greifbaren Vorteil gedruckter Angebotswerbung. Er hätte ergänzen können „… gern in die Hand nimmt“, insbesondere wenn die Nutzer vom Presseerzeugnis zur Gruppe der Schnäppchen-Shopper zählen. In der Tat gehörten die im Wochenrhythmus erscheinenden Rabattblätter zur unverzichtbaren Säule im Media-Mix des LEH und zaghafte Versuche einzelner Retailer, mit dem teuren Massenmedium zu pausieren, wurden direkt mit empfindlichen Umsatzverlusten bestraft.

Mit der zunehmenden Akzeptanz digitaler Angebote – nicht zuletzt befeuert durch die Corona-Rahmenbedingungen – verändert sich das Nutzerverhalten der Shopper. Elektronische Medien werden intensiver genutzt, der Handel agiert mit zusehends individuelleren Rabatt-Offerten via eigener App und klassische Streumedien wie Anzeigenblätter verlieren anscheinend zusehends an Bedeutung. Dass diese Gemengelage für stationäre Händler problematisch sein kann, berichtet die „LP.economy“ in ihrer Februarausgabe.

Doch wie beurteilen die Shopper in der aktuellen Situation die Bedeutung vom klassischen Print-Handzettel, wie stark nutzen sie ihn noch für die Planung ihrer Einkäufe und wollen sie ihn perspektivisch überhaupt noch haben?

Antworten finden wir hier:

Der neue POS-Marketing-Report 2021 beantwortet Fragen nach relevanten Aktivierungsmaßnahmen beim Einkaufen oder …
… davor. Zum Beispiel, wie relevant die unterschiedlichen Hilfsmittel für die Einkaufsplanung sind.
Hier finden wir über alle Geschlechter- und Altersgruppen hinweg
das Anzeigenblatt auf Platz 2 der wichtigsten Möglichkeiten
für die Planung der Shopping-Tour im LEH.
Und wir lernen: Theoretisch könnte die Mehrheit der Shopper bis 50 Jahre
auf die gedruckten Angebotsblätter verzichten,
wenn die Rabattinfo stattdessen per E-Mail käme.

Fazit: Gedruckte Angebotsmedien sind immer noch ein wichtiges Instrument für die Händler, um mit attraktiven Preisen für höhere Frequenz auf ihren Verkaufsflächen zu sorgen. Digitale Rabattinformationen werden allerdings zusehends relevanter, müssen also in einem ganzheitlichen Kommunikationskonzept berücksichtigt und analog Shopper-Nutzung individuell ausgespielt werden. Der Handel sollte zweigleisig fahren, wenn er sein Potenzial voll ausschöpfen will.