Nachhaltigkeit am POS – Möglichkeiten und Herausforderungen

Politik und Unternehmen setzen sich vermehrt individuelle Nachhaltigkeitsziele, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, um CO2 einzusparen, (noch) umweltfreundlicher zu produzieren oder Produkte langlebiger zu machen. Und auch die Konsumenten achten vermehrt auf umweltverträglich-, fair- oder bio-produzierte Waren beim täglichen Einkauf.

Das Trend-Thema „Nachhaltigkeit“, mit dem wir uns als Top-Treiber bereits vor einigen Tagen hier im Blog beschäftigten, wird auch am POS relevanter. Die Kunden setzen mittlerweile voraus, dass Industrie und Handel alles dafür tun, um produktionseffizienter, naturverträglicher und konsistenter zu wirtschaften.

An den folgenden Kundenkontaktpunkten können Unternehmen und Marken „Nachhaltigkeit am POS“ sichtbar machen:

  • Produkt
  • Umverpackung / Packaging
  • Warenträger und Werbemittel
Kommunikationsmöglichkeiten für Nachhaltigkeits-Themen
Product – Packaging – Promotiontools

PRODUKT
Hinweise auf nachhaltige Produktmerkmale oder gar Siegel sollten direkt auf dem Packaging und/oder am Regal klar kommuniziert werden. Für Konsumenten sind Gütesiegel eine effektive Orientierungshilfe und ein entscheidendes Kaufkriterium. Sie signalisieren schnell (auf den ersten Blick) und einfach (Farben, Symbole und Wörter sind meist schon gelernte Hinweise) die jeweilige Nachhaltigkeitsbotschaft. Je bekannter ein Siegel ist, desto relevanter für den Kunden! Die Bedeutung gängiger Siegel für die Kaufentscheidung wurde in diesem Blogbeitrag erläutert.

Auswahl an Nachhaltigkeits-Siegeln,
die im LEH eingesetzt werden.


UMVERPACKUNG / PACKAGING
Die Verpackung sollte nicht nur nachhaltig produziert werden, sondern auch eine gute Kommunikationsmöglichkeit darstellen. P&G hat z. B. mit seinem Relaunch der Rasierermarken Gillette und Venus sowohl das Design erneuert als auch das Packaging aus nachhaltigen Materialien eingeführt.
Durch neue Herstellungstechnologien ist es heute möglich geworden, Plastik durch Papier oder andere Fasern zu ersetzen. So verpackt z. B. Frosta seine Produkte im Papierbeutel. Brauns-Heitmann nutzt für Kartonverpackung vorwiegend Recyclingpapiere und setzt Flaschen der Hygiene-Marke Impresan zu über 90 Prozent aus Altplastik ein.

Rasiererfamilie im neuen Gewand:
Gillette mit Umverpackungen aus
recycelten Materialien und Papier
Auch außen nun nachhaltig:
neue Papierverpackung bei Frosta
Hygienisch für Wäsche und Umwelt:
Recyclat-Hygienespüler-Flasche von Impresan

WERBEMITTEL & WARENTRÄGER
Für ein vollständiges und somit glaubwürdiges Bild in Sachen Nachhaltigkeit können auch Displays und Werbemittel umweltverträglich produziert werden. Da diese aus dem nachwachsenden Rohstoff Pappe hergestellt werden, ist es ein Leichtes, diese durch recycelte Materialien zu ersetzen. Einen hochwertigen Auftritt ermöglichen beispielsweise Materialien wie Bambus oder Holz. Wer seine Produktionsprozesse oder -materialien nicht umstellen kann oder möchte, kann seiner Marke mittels Gestaltungstricks zumindest ein nachhaltigeres Look & Feel verpassen.

Irden und ökologisch:
Holz-Elemente in der Jameson-Platzierung
Nachhaltigkeit made by Tchibo am POS:
Großplatzierung aus Pappe und Holz

NACHHALTIGKEITS-KAMPAGNEN AM POS
Viele Unternehmen kommunizieren ihr Nachhaltigkeits-Engagement gezielt an unterschiedlichen Marketing-Touchpoints, z. B. in Klassikkampagnen oder auf Social Media-Kanälen. Auch bei diesem Thema gilt es, vs. Konsument möglichst holistisch aufzutreten und diese wichtige CSR-Botschaft an den POS, dem Ort der Kaufentscheidung, zu verlängern. Natürlich kämpfen wir dort mit eingeschränkten Möglichkeiten: Limitierte Flächen, kurze Verweildauer und begrenzte Aufnahmefähigkeit der Shopper machen es nicht einfach, komplexe Nachhaltigkeitsthemen zu transportieren. Ein kurzes Statement, das Anteasern des Themas mit anschließend digitaler Vernetzung – z. B. mittels QR-Code – reichen jedoch oftmals schon aus, um das Interesse der Shopper zu wecken.